Flanieren mit anderen Augen
„Der Schatz der Sprache mit ihren verbalisierbaren Bildern eröffnet uns nur etwa drei Prozent unser Hirnleistung. Der ‚Rest‘ schlummert in der Hinterkammer des individuellen und kollektiven Unbewussten. In der heutigen Zeit der Bilderflut erreichen zunehmend weniger emotionale wie kognitive Motive oder Herausforderungen unsere menschliche Aufmerksamkeit. Viele Bilder scheinen mehr als sie ausdrücken sollen. Überbordende Vielfalt jeglicher Herkunft schlägt in vielerlei Hinsicht in Einfalt um, wenn sie mit Überforderung menschliche Köpfe prägt. Chemische Prozesse steuern und bewegen uns emotional. Nicht überall herrscht der Sand im Getriebe, sondern Marksteine soziokulturellen wie generationalen Verständnisses bilden menschgewordenes Theaterleben. „Wir alle spielen Theater“ (Erving Goffman), verstellen uns, erfassen unsere gesellschaftlichen und privaten Rollen, entfernen uns von dem, was mit Authentizität gefasst ist.“ (Finkeldey, Lutz [2024]: Visuelles zum gesellschaftlichen Verstehen, S.13f – Das Buch befindet sich in diesem Block)
Wenn Bilder Theater spielen könnten, wären die Schaufensterpuppen dabei. Sie spielen am ehesten eine attraktive Rolle. Die anderen Motive entziehen sich eher dem durchschnittlichen Blick. Oder sehen Sie, meine lieben Betrachterinnen und Betrachter, das anders?





































